header2a

Vermehrung

 


Grundsätzlich kann man Taglilien auf drei Arten vermehren. Durch Teilung der Mutterpflanze, durch Bewurzeln von Proliferationen an den Blütenstengeln und durch Aussaat.
In den ersten beiden Fällen erhält man zur Mutterpflanze identische Pflanzen. Im dritten Fall erhält man eine neue Hybride, insbesondere dann, wenn man den Pollen einer anderen Pflanze benutzt.

Wenn die Mutterpflanze groß genug ist, kann man ein oder mehrere Fächer abtrennen und neu einpflanzen. Dazu nimmt man am Besten die ganze Pflanze aus dem Boden und spült mit einem Schlauch die Erde vom Wurzelballen. Bei großen Horsten kann man mit einem Spaten oder einem Messer teilen. Bei kleineren und wertvolleren Pflanzen, versucht man durch vorsichtiges hin und her drehen, einen oder mehrere Fächer abzutrennen.

Manche Taglilien neigen zu Proliferationen oder auch Achseltrieben. Diese wachsen aus den Hüllblättern der Blütenstengel. Oftmals kann man schon kleine Wurzelansätze erkennen.

pro1_IMG
pro2_IMG pro3_IMG

Nach der Blüte kann man die Blütenstengel abschneiden und entweder ins Beet oder in einen Topf so stecken, dass der Achseltrieb etwas in der Erde steckt. Die Erde leicht feucht halten und der Achseltrieb bewurzelt sicher.

Manchmal treibt die Proliferation selber auch noch einen Blütenstengel wie auf dem dritten Bild zu sehen ist.

Das Kreuzen von Taglilien


Hat einen einmal die Faszination der Taglilien gefangen, dann überkommt einen früher oder später der Wunsch, es selber einmal mit dem Kreuzen zu versuchen. Mir erging es da nicht anders, wie vielen anderen vor mir.

208-0894_IMG

Wer es nur mal probieren möchte, der nimmt den Pollen von einer Taglilie und tupft ihn am besten vormittags auf die Narbe einer anderen Taglilie, anschliessend wird die Blüte markiert. Das kann ein bunter Wollfaden oder ein kleines Schildchen sein. Es kann auch durchaus von Vorteil sein, wenn man sich von Anfang an Notizen zu seinen Kreuzungen macht. Unbedingt beachten sollte man aber die Ploidie der ausgesuchten Taglilien, man kann nur diploide mit diploiden Taglilien oder tetraploide mit tetraploiden Taglilien kreuzen.

Sollte einen nun der Ehrgeiz gepackt haben, dann überlegt man sich im Vorfeld, welche guten aber auch welche schlechten Eigenschaften bringen die ausgewählten Elternpflanzen mit sich. Eine schlecht öffnende Taglilie sollte man nicht mit einer ebenfalls schlecht öffnenden Taglilie kreuzen, sondern mit einer gut öffnenden.

Nicht nur eine schöne Blüte macht eine gute Pflanze aus, sondern auch Winterhärte, schönes Laub, Wüchsigkeit, Knospenzahl, Verzweigung, Öffnungsverhalten, Regenfestigkeit und auch der Duft.

Nicht immer blühen die auserwählten Taglilien am selben Tag. Um trotzdem die gewünschten Kreuzungen machen zu können, wird der Pollen gelagert. Wenn man ihn nur bis zum nächsten Tag lagern möchte, reicht es ihn offen in einem kleinen Gläschen in den Kühlschrank zu stellen. Möchte man den Pollen währende der ganzen Saison benutzen, lagert man ihn in kleinen Röhrchen oder Eppendorf-Cups. 

Für die Pollenlagerung benötigt man kleine verschliessbare Röhrchen, Silicagel und etwas Watte. In die Röhrchen füllt man erst etwas Silicagel und dann etwas Watte. Auf die Watte legt man den Pollen, verschliesst das Röhrchen und stellt es in den Kühlschrank. Der Pollen bleibt eine Blütensaison fertil.

Eine kurze Anmerkung zum Silicagel. Es befinden sich verschiedene im Handel. Man sollte eines mit Farbindikator bevorzugen, da man dann gut erkennen kann, wann das Silicagel mit Feuchtigkeit gesättigt ist. ( Farbumschlag von z.B. Orange nach Weiss). Vom Kauf des blauen Silicagel sollte man Abstand nehmen, da es im Verdacht steht, krebserregende Stoffe zu enthalten. 

DSCN6831
209-0904_IMG1

War die Bestäubung erfolgreich, dann beginnt nach ein paar Tagen der Fruchtknoten zu schwellen. Auf dem Foto sieht man verschiedene Stadien der Samenkapsel.

Nach 6-8 Wochen ist die Samenkapsel reif und sollte möglichst an einem trockenen Tag geerntet werden.

Ich lasse den Samen mehrere Stunden an der Luft trocknen, dann kommt er zusammen mit einem Stückchen Zewa in kleine Ziplogtütchen. Die Tütchen werden beschriftet und kommen dann bis zur Aussaat in den Kühlschrank. Sie müssen aber am besten wöchentlich auf Schimmel oder Fäulnis kontrolliert werden.

Es besteht aber auch die Möglichkeit den Samen zu trocknen und ihn dann in Papiertüten trocken bis zum Frühjahr aufzubewahren. Die Keimquote ist bei dieser Methode aber geringer

DSCN8067
214-1432_IMG1

Der Samen wird im Frühjahr in Wasser eingeweicht. Bei der Kühlschrankmethode reicht meist ein Tag und oft fangen die Samen dann bereits im Wasser an zu keimen. Bei den getrockneten Samen kann das Einweichen 3- 7 Tage dauern.( Die Samen sollen wieder rund und prall aussehen wie bei der Ernte) Das Wasser muß mindestens einmal am Tag gewechselt werden ( besser zweimal) und die Samen einmal durchgespült werden, sonst verpilzen sie schnell. Bei getrockneten Samen empfiehlt es sich mit einer scharfen und sauberen Rasierklinge, ganz vorsichtig an der spitzen Seite den Samen anzuschneiden. Die Keimlinge haben bei getrockneten Samen oft Probleme die Hülle zu sprengen, deshalb das Anschneiden.
Die Aussaat erfolgt im Februar/ März im Haus bei Zimmertemperatur in Aussaaterde. Die Keimung erfolgt meist schnell . Die Keimlinge dann etwas kühler weiter kultivieren, gelegentlich schwach düngen und je nach Wachstum eventuell auch pikieren. Nach den Eisheiligen ins Freiland auspflanzen.

[Home] [Mein Garten] [Schwimmteich] [Taglilien] [Pflege] [Vermehrung] [A] [B] [C] [D] [E] [F] [G] [H] [I] [J] [K] [L] [M] [N] [O] [P] [R] [S] [T] [U] [V] [W] [Y] [Sämlinge] [Iris] [Tiere im Garten] [Links] [Impressum]